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Förderschwerpunkt Autismus/ autistisches Spektrum

 

Definition

Tiefgreifende Entwicklungsstörung mit schwerer Störung des Sozialverhaltens
und der Kommunikation. Die Ausprägung bei Betroffenen liegt von normal
intelligenten Kindern mit geringen Beeinträchtigungen bis zu tiefgreifenden Lernschwierigkeiten und schweren autistischen Verhaltensweisen.

Frühkindlicher Autismus:

• geht häufig mit einer stark eingeschränkten Sprachentwicklung sowie einer geistigen Behinderung einher

Asperger-Syndrom:

• leichtere Form von Autismus (häufig normale Sprachentwicklung, außergewöhnliche Interessen und Inselbegabungen)

Anzeichen / Symptome:

  • Schwierigkeiten, mit anderen Menschen zu kommunizieren (z.B. teilweise signifikante Verzögerungen im Spracherwerb)

  • Gefühle/Verhaltensweisen anderer Personen werden nur schwer verstanden

  • Probleme dabei, Gehörtes und auch Körpersprache richtig zu interpretieren

  • Einschränkungen in der sozialen Interaktion, können diese nur schwer verstehen

  • stereotype oder ritualisierende Verhaltensweisen

  • abweichende Verarbeitung von Sinneseindrücken und Wahrnehmungsleistung

  • Kognition und Vorstellungsvermögen beeinträchtigt, teilweise Fixierung auf bestimmte

    Gegenstände oder Themen

Schwierigkeiten mit Veränderungen in Routinen umzugehen

 

Fördern in der Praxis:

  • klare Rituale und Strukturen schaffen, auch im Klassenzimmer Strukturen visualisieren

  • Stundenplan mit Symbolen hinterlegen

  • nur eine Aufgabe auf einmal stellen – oder Aufgabenabfolgen verschriftlichen

  • Anweisungen kurz halten

  • Schüler:in mit Namen ansprechen, anstatt mit „jede/r“ oder „alle“

  • möglichst wenig Veränderungen, wenn notwendig: diese vorbereiten

  • konstante Bezugspersonen

  • problematisches Verhalten tadeln, nicht das Kind selbst

  • Sozialtraining, Grenzen für unangemessenes Verhalten setzen

  • Erwartungen an den/die Schüler:in formulieren

  • Klassengemeinschaft fördern

  • ein „gutes Nebeneinander“ ermöglichen / Integration nicht erzwingen

  • wenn möglich individuellen Arbeitsbereich bereitstellen

  • Rückzugsmöglichkeiten schaffen (z.B. in der Pause oder in Krisensituationen)

  • Stärken und Interessen nutzen und fördern

  • Patenschaft/Tutorensystem

  • Regelmäßigen Austausch mit den Eltern pflegen

  • Erstellung eines individuellen Förderplans

  • Gewährung eines Nachteilsausgleichs (NTA)

     

Weiterführende Informationen / Materialien:

  • Bernard- Opitz, V. (2014): Kinder mit Autismus Spektrum Störungen. Ein Praxishandbuch für Therapeuten, Eltern und Lehrer. Stuttgart: Kohlhammer.

    East, V. & Evans, L. (2007). Von A wie ADS bis Z wie Zerebralparese. Autistische Verhaltensweisen (S.11). Buxtehude: Persen Verlag GmbH.

    Freitag, C. M.; Kitzerow, M.; Medda, J.; Soll, S.; Cholemkery, H. (2017): Autismus-Spektrum- Störungen (Leitfaden Kinder und Jugendpsychotherapie Band 24). Göttingen: Hogrefe.

    Frith, Uta. (2013): Autismus. Eine sehr kurze Einführung. Bern: Verlag Hans Huber.

    Bundesverband Autismus Deutschland e.V.: https://www.autismus.de/ Landesverband Autismus MV : https://www.autismus-mv.de/ Elternverein Autismus e.V.: http://www.autismusev.de/

    Verordnung über die Ausgestaltung der sonderpädagogischen Förderung
    (Förderverordnung Sonderpädagogik - FöSoVO M-V) (12.03.2021): https://www.landesrecht- mv.de/bsmv/document/jlr-SoF%C3%B6VMV2021pIVZ

Autismus- Ambulanz

Region Rostock
Goethestr.15
18055 Rostock
Tel.: Tel. (0381) 809 95 28 autismusambulanz-Rostock@vs-hro.de